Über zwei Wochen hinweg begaben sich junge Menschen aus Düsseldorf auf Entdeckungstouren quer durch unsere Stadt, um verschiedene legale Graffiti-Locations zu erkunden. Diese Orte, wie die "Hall of Fame" in Eller oder die bunte Kiefernstraße, hielten sie mit der Polaroidkamera fest. Aber was hat Graffiti mit dem Caritasverband zu tun? „Streifzüge“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Caritasverbandes Düsseldorf mit dem Jugendamt Düsseldorf, dem Zukunftpaket und vielfalt.vielwert. Es richtet sich an Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren mit einer Beeinträchtigung.
Viele dieser jungen Menschen haben im Alltag nur begrenzten Zugang zu Kunst und Kultur, obwohl ihr Interesse und ihre Begeisterung für Farben und Ästhetik groß sind. Leider sind viele Workshops und Streetart-Veranstaltungen nicht barrierefrei. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe boten wir den Jugendlichen die Chance, vor Ort in diese besondere Welt einzutauchen und sogar selbst aktiv zu werden. Sie konnten Interviews mit Künstler:innen dieser Szene führen und selbst das Sprühen ausprobieren. Das Ziel des Projekts war es, den Jugendlichen eine Mitmachkultur zu bieten und sie selbstständig aktiv werden zu lassen. Unterstützt und begleitet wurden sie über den gesamten Zeitraum von Graffiti-Künstler Christian Dünow, der schon in der Vergangenheit an mehreren Inklusionsprojekten mitgewirkt und mit uns zusammengearbeitet hat.
„Die Jugendlichen sind aufgeblüht und hatten Erfolgserlebnisse beim Erkunden und Ausprobieren. Es war eine sehr intensive und vielfältige Zeit. Manche haben mir erzählt, sie möchten die Strecken ihren Großeltern zeigen“, sagt Dünow. Die Polaroidbilder und das daraus entstandene Postkartenset stellten die jungen Fotograf:innen am vergangenen Donnerstag Eltern und Gästen bei einem netten Miteinander im Ladenlokal der youngcaritas vor.
„Für uns geht es darum, Begegnungen und offene Räume zu schaffen und diese für alle zugänglich zu machen. Kunst und Kultur müssen jenseits aller Einschränkungen sein, mitgestalten lassen und Menschen zusammenbringen. Das ist der Leitgedanke bei vielfalt.vielwert und deshalb sind unsere Angebote kostenfrei“, erklärt Sandra Struzek, Organisatorin des Projekts.
Mark Eichenberger, Mitarbeiter des Jugendamts Düsseldorf, reflektiert: „Im Laufe der Zeit haben wir beobachten können, wie einzelne Teilnehmer: innen gewachsen sind und an Selbstbewusstsein gewonnen haben. Die Jugendlichen hatten große Freude an dem Projekt, und das ist für uns ein großer Erfolg.“
Auf der Rückseite der Postkarten ist ein QR Code zu finden, der euch zu Google Street Maps und dem Adressdaten des Graffitis führt. Die Postkarten sind bei der youngcaritas erhältlich.